Quartierspromenaden / Autoarme Stadtquartiere

Der Anlaß

Straßenräume in einer Stadt haben nicht nur die Funktion reiner Verkehrswege, sondern sind insbesondere in innenstadtnahen Wohnquartieren auch der öffentliche Raum, Ort der Begegnung und der Kommunikation. Für viele Haushalte stellen sie die einzige wohnungsnahe Möglichkeit zum Aufenthalt im Freien dar.

Der ruhende und der fließende Kraftfahrzeugverkehr, Lärm und Abgase machen jedoch Spazierengehen und Radfahren unattraktiv und lassen Spiel, Kommunikation und Erholung im Straßenraum kaum noch zu. Besonders benachteiligt sind hierbei nicht-motorisierte Haushalte. Dies sind bundesweit immerhin 28%. In den Innenstadtquartieren der Großstädte leben teilweise sogar bis zu 50% der Haushalte ohne eigenes Auto. Betroffen sind aber auch Familienangehörige motorisierter Haushalte, die nicht oder nur zeitweilig über einen Pkw verfügen, vor allem Rentner, Hausfrauen und Kinder, also Personen, die besonders auf das Wohnumfeld angewiesen sind.

Das Ziel

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer autofreien Quartierspromenade als Ausgangspunkt für ein autoarmes Stadtquartier.

Damit sind zahlreiche Vorteile und Chancen verbunden:

  • Wohnumfeldverbesserung mit geringem Aufwand und hohem Nutzwert
  • Stabilisierung des Stadtteils durch Bildung von Orientierungs- und Identifikationspunkten
  • Attraktivierung der Nähe
  • Veränderung des Modal-Split durch stadtplanerische Mittel
  • Erlebbarmachen der Qualitäten autofreien Lebens
  • Aufbau bzw. Ergänzung eines attraktiven städtischen Fuß- und Radwegesystems
  • Beitrag zur Schulwegsicherung in innenstadtnahen Wohnquartieren
  • Vollzug des ersten Schritts zu einem autoarmen/autofreien Stadtquartier im Bestand
  • Entwicklung eines Modells für das Stadtquartier des 21. Jahrhunderts
  • Nutzwertanalysen

Analysen

  • Stadtteil- und Quartiersanalyse, z.B.
    • Versorgungsstruktur (Nähe zu Ein-kaufs-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen sowie Arbeitsstätten)
    • Gestalt- und Aufenthaltsqualitäten
    • Freiflächenangebot
    • ÖPNV-Anbindung und Eingliederung in ein städtisches Rad- / Fußwegenetz
       
  • Analyse geeigneter Straßen, z.B.
    • Verbindungsfunktionen
    • Aufenthaltsfunktionen
    • Bedeutung im MIV-Netz
    • Parkraumdruck

Konzepte

Phase 1:

  • Räumliches Szenario für die Quartiersentwicklung zu einem autoarmen Stadtquartier (Stufenkonzept)
  • Rahmenplan Quartierspromenade
  • Parkraumkonzept für das Quartier
  • Lösungen für Detailprobleme (Liefer-verkehr, Gewerbezufahrten etc.)

Phase 2 (optional):

  • Alltagshilfen und deren Organisation (Carpool, etc.)
  • Mobilitätsberatung
  • Verbesserung des ÖPNV-Angebotes (Takte, Haltestellen & Umfeld)

Moderation

  • Begleitung des politischen und administrativen Abstimmungsprozesses
  • Quartiersversammlungen
  • Bewohnerbefragungen
  • Begleitung des Planungs- und Aneignungsprozesses
  • Evaluierung nach Durchführung von Maßnahmen

Kosten und Nutzen

Im Gegensatz zu Projekten der Verkehrsberuhigung stehen nicht bauliche Veränderungen im Vordergrund, sondern Veränderungen der Wahrnehmung durch das Bewußtmachen von Defiziten und Potentialen. Kostenintensiven Standardplanungen werden unkonventionelle Lösungen vorgezogen. Sie erfordern Flexibilität der Behörden und den aktiven Mitgestaltungswillen der Bewohner. Dies ist nur durch intensive Kommunikation erreichbar.

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Autoarme Stadtquartiere als Neubauprojekte

Der Anlaß

Bundesweit leben rd. 27% aller Haushalte ohne eigenes Auto. In Großstädten über 500 Tsd. Einwohner erhöht sich dieser Anteil sogar auf rd. 37%. In der Stadt- und Verkehrsplanung wird dieser Personenkreis allerdings nur unzureichend berücksichtigt. In den letzten Jahrzehnten haben sich Stadtstrukturen entwickelt und verfestigt, deren Grundlage eine kraftfahrzeugorientierte Mobilität ist. Autofreie Haushalte spüren nur die Nachteile dieser Entwicklung. Lärm, Abgase, hoher Versiegelungsgrad, Gefahren und oft zugeparkte Straßenräume machen das Wohnumfeld unattraktiv. Kleinteilige, wohnungsnahe Freizeit- und Versorgungsinfrastruktur dünnt sich aus.

Will man umweltverträgliches Mobilitätsverhalten förden, muß auch der Qualitätsgewinn, der hieraus erwachsen kann, für den Einzelnen spürbar sein. In autofreien Quartieren werden die Vorteile des autofreien Lebens unmittelbar im Wohnumfeld erlebbar: Ruhe, hohe Aufenthaltsqualität und sicheres Kinderspiel im Wohn-umfeld attraktivieren die Nähe, kleinteilige Infrastruktur kann sich stabilisieren.

Das Ziel

Ziel des Projektes ist die Vorbereitung der Realisierung eines autoarmen / autofreien Stadtquartiers.

Damit sind zahlreiche Vorteile und Chancen verbunden:

Für die Kommune

  • Erlebbarmachen der Qualitäten autofreien Lebens als Modell eines umweltverträglichen Verkehrsverhaltens
  • Attraktivierung der Nähe
  • Förderung eines innovativen städtebaulichen Modells
  • Kostenreduzierung bei der Erstellung von Verkehrsinfrastruktur sowie bei der öffentlichen Wohnungsbaufinanzierung

Für die Bewohner

  • Leben in einem Wohnumfeld ohne die Belastungen des Autoverkehrs (Lärm, Gefahren, Schadstoffe)
  • Verringerung der Mietkosten bzw. Kaufpreise für Wohnungen durch Verzicht auf automobile Infrastruktur (Stellplätze, Tiefgaragen, Erschließungsaufwand etc.)

Analysen

  • Standortauswahl und Standortbewertung (stadt- oder stadtteilbezogen) mittels
    • Aktivitätszielanalysen (Einkaufs-, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen sowie Arbeitsstätten)
    • Erreichbarkeitsanalysen (ÖPNV-Anbindung und Eingliederung in ein städtisches Rad- und Fußwegenetz)
    • sonstiger Kritieren wie z.B. Flächenverfügbarkeit, planungsrechtliche Bindungen
  • Marktanalysen (angebots- und nachfragebezogen)
    • Investorengespräche und -beratung
    • Zielgruppenanalysen
    • Abschätzen bzw. Ermitteln des Nachfragepotentials
    • Öffentlichkeitsarbeit zur Interessentenwerbung
    • Interessentenauswahl

Konzepte

  • Städtebauliche und verkehrliche Konzepte
    • Rahmenplan für das autoarme Stadtquartier und sein näheres Umfeld
    • Straßenraumgestaltung
    • Parkraumkonzept
    • Umsetzung des Konzeptes in einen Bebauungsplan
  • Mobilitätskonzepte
    • Alltagshilfen und deren Organisation (Carpool, etc.)
    • Verbesserung der Fuß- und Radinfrastruktur (Wege, Querungen, Abstellmöglichkeiten etc.)
    • Verbesserung des ÖPNV-Angebotes (Takte, Haltestellen & Umfeld)
    • Angebote zur Mobilitätsberatung

Moderation

  • Begleitung des politischen und administrativen Abstimmungsprozesses
  • Informationsveranstaltungen / Interessentenversammlungen
  • Begleitung des Planungsprozesses
  • Evaluierung nach Durchführung von Maßnahmen

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